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Beeindruckende Innovationsführerschaft

NRW-Wirtschaftsminister Duin besucht IMM cologne

Herford den

Es ist eine inzwischen gute Tradition und sicherlich ein für alle Beteiligten ertragreicher Gedankenaustausch: Auch 2016 suchte Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen, auf der IMM cologne den Kontakt zu interessanten Unternehmen der Möbelindustrie aus NRW. Eingeladen hatten die Verbände der Holz- und Möbelindustrie mit Sitz Herford, begleitet wurde dieser Rundgang von der Präsidentin des Regierungsbezirks Ostwestfalen-Lippe, Marianne Thomann-Stahl.

Nach einem Gedankenaustausch mit Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse, führten Dr. Lucas Heumann von den Herforder Möbelverbänden und Möbelmesse-Projektmanager Uwe Deitersen Minister Duin zuerst zum Polstermöbelhersteller Bielefelder Werkstätten. Sie wurden begrüßt von den Geschäftsführern Claus Anstoetz und Matthias Hujer, die über aktuelle Trends und die 1.500 Mitarbeiter starke Unternehmensgruppe informierten.

„Velours ist das neue Leder“

Bei den vorgestellten Polstermöbeln der Bielefelder Werkstätten beeindruckte Garrelt Duin der Lounge-Charakter der Exponate. Hohe Lehnen, weiches und relaxtes Sitzen, Alkoven und gehaspelte Bezüge stehen dafür repräsentativ. Komfortelemente wie verstellbare Rückenlehnen und pfiffig eingebundene Nackenkissen gehören ebenfalls zum trendig entspannten Lebensstil. Parallel vollzieht sich damit auch ein Wechsel im Bezugsmaterial, so sei „Velours das neue Leder“, wie Claus Anstoetz pointiert festhielt.

Eine kurze Vorstellung der jüngst in die Firmengruppe integrierten IP Design, im Einrichtungsstil deutlich „italienischer“ und klar designorientiert, beendete den Besuch dieser Hochwert-Anbieter. Oliver Bialowons, Geschäftsführer der bekannten Möbelmarke Hülsta, empfing anschließend das Düsseldorfer Kabinettsmitglied. Zum zweiten Mal nach längerer Abstinenz sei das Unternehmen wieder in Köln vertreten, nach umfangreicher Sanierung nun auf richtigem Weg und sichtbar das Publikum auf der Möbelmesse beeindruckend.

„Hülsta bewegt sich“

Die Hülsta-Werke, lange Zeit stilprägend und Innovationsführer, präsentierten Minister Duin Erzeugnisse genau jener Segmente, die breite Verbraucherkreise mit dem Hersteller aus Stadtlohn verbinden – jedoch nun auf moderne, ausgesprochen anspruchsvolle Weise neu interpretiert: Regalwände mit einzigartigen Holzapplikationen und Kinderbetten in einem attraktiven Preis-Leistungsverhältnis. Von den ‚Klassikern‘ losgelöst beeindruckten den Minister die frei gestaltbare Magnetwand „now!mag“ und die eher puristisch auftretende „design collection“.

Überrascht von der unkonventionell witzigen Umsetzung des Anspruchs maximaler Unternehmenstransparenz sowie der plakativen Ansage ‚Hülsta bewegt sich‘ beim Standbau ging die Führung weiter zum Gütersloher Hersteller Alfons Venjakob GmbH & Co. KG. Antonius Rehkämper, Chef des 190-Mann-Familienbetriebs, informierte Minister Duin über das Thema ‚Speisen und Wohnen‘ bzw. Tisch und Stuhl.

Kaufentscheidende 3P: Pupille – Po – Portemonnaie

Rehkämper erläuterte zuerst dem Minister die Entscheidungskaskade beim Verbraucher, wenn er oder sie neue Esszimmerstühle kauft: Entscheidend seien die „3P“! Zuerst Pupille, dann Po, zuletzt das Portemonnaie… Der Geschäftsführer bestätigte den schon bei den Bielefelder Werkstätten kommunizierten Verbraucher-Anspruch nach sehr legeren, bequemen Sitzen. Vor allem aber: Die Anbieter müssten sensorisch auch das halten, was sie den Kunden visuell mit ihren Produkten versprechen.

Im Trend liegen die ‚Aufladung‘ mit Technik bei Tischen und materialseitig möglichst „echt“ wirkendes Holz mit allen Fehlern und Besonderheiten. Der Verweis auf Holz und insbesondere massives Holz boten eine perfekte Überleitung zum nächsten Gastgeber für Garrelt Duin auf der IMM cologne: Die Hartmann Möbelwerke GmbH (Beelen) haben sich als gestandenes, 105-jähriges Unternehmen im letzten Viertel Jahrhundert voll und ganz dem gesunden Wohnen verschrieben.

Jedes Möbel ein Unikat

Geschäftsführer Bernhard Hartmann ist mit seiner Firma deshalb Mitglied in der „Initiative Pro Massivholz“ (Herford). Er versucht durch gezielte Materialauswahl, hohen Designanspruch und handwerksnahe Produktionsprozesse, einen Kundenkreis mit deutlich gehobenen Ansprüchen zu bedienen. So ist jedes Möbel oder Einrichtungsteil – auch unter gleichem Produktnamen – ein echtes, natürliches Unikat. Viel Knowhow und verantwortungsvolle Handarbeit seien daher erforderlich: denn jeder Baum, jedes Stück Holz unterliege einem einzigartigem ‚Eigenleben‘.

Minister Duin gratulierte Rehkämper zu diesem stimmigen Konzept und nahm die nicht nur hier vorgetragenen Überlegungen zur Konzentration in der Handelslandschaft aufmerksam zur Kenntnis. Zu einem der herausragenden Highlights auf der IMM cologne, dem vom Land NRW unterstützen und von Reinhard Flötotto initiierten „Smart Home“, führte Living-Interior-Manager Eike Fuchs anschließend den Ehrengast und seine Delegation.

Die Zukunft beginnt jetzt

In einem fiktiven Wohnhaus zeigten die am Projekt beteiligten Partner miteinander vernetzte, smart-fähige Produkte. Das Leitmotto „let’s be smart“ verdeutlicht den Netzwerk-Charakter, und so sollen künftig der Backofen mit dem Staubsauger, der Kühlschrank mit dem Einkaufscenter kommunizieren. Die beispielhaft am Messestand eingesetzten 160 Überwachungssensoren machen jedoch auch deutlich, dass beim hoch aktuellen Thema ‚Smart Living‘ parallel zukunftsfähige rechtliche Standards geschaffen werden müssen.

Stauraumwunder ‚Begehbarer Kleiderschrank‘

Nächste Station beim Ministerbesuch schließlich die Wellemöbel GmbH aus Bad Lippspringe. Chefin Anna Sommermeyer-Rickert – gemeinsam mit Waldemar Bauer die derzeit altersmäßig jüngste Geschäftsführung der Branche – zeigte Garrelt Duin  die jüngst entwickelten begehbaren Kleiderschränke des Hauses. Der Raum- bzw. Platzgewinn ist einfach umwerfend: Ein eintüriges Modell mit 1,6 m Schranktiefe bietet Stauraum, für den üblicherweise 7,6 m Schrankbreite erforderlich wären!

Wellemöbel, so Frau Sommermeyer-Rickert, sei zudem stark bei der Jugendzimmer-Entwicklung. Sehr intensiv habe man sich bei der Entwicklung mit der Lebenswelt junger Menschen auseinandergesetzt. Dazu gehört auch der Variantenreichtum verschiedener Einbaumodelle, die mit 15 Fronten-Farben und mit einer 5 cm-Staffelung zwischen 125 und 300 cm Breite punkten. Sichtbare Herzensangelegenheit der Geschäftsführerin, in Kürze glückliche Mutter, waren verständlicherweise derzeit wohl eher die neuen Babyzimmer…

Träumen von der Sylter ‚Sansibar‘

Letzter Anlaufpunkt des Wirtschaftsministers dann die Horst Otten GmbH (Lippstadt). Das erst kürzlich von Markus Wiemann, der Garrelt Duin willkommen hieß, übernommene Unternehmen hat nach Worten des neuen Eigentümers zur IMM cologne 2016 nun den Durchbruch geschafft. Es gehe aufwärts, die Firma sucht wieder Mitarbeiter, die vorhandenen fühlten sich nahezu ‚befreit‘.

Otten hat sich bereits frühzeitig bei den so aktuellen Boxspring-Betten einen guten Namen geschaffen. Zur jetzigen Möbelmesse überrascht das Haus mit dem Eyecatcher „Sansibar“, dessen intensivstes ‚Sylt-Erlebnis‘ sich wohl bei Nutzung des Doppelbetts mit einem Strandkorb-Kopfteil einstellen könnte. Süßes Träumen vom Urlaub dann …

Minister Duin zeigte sich abschließend sehr zufrieden mit der Innovationsbereitschaft und dem Ideenreichtum der Möbelhersteller aus Nordrhein-Westfalen, die über ein Drittel der deutschen Möbelumsätze erwirtschaften. Dem Hauptgeschäftsführer der Möbelverbände NRW Dr. Heumann versprach er, bei seinen nächsten Reisen nach Ostwestfalen-Lippe auch in der Möbelindustrie vor Ort Station zu machen.