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Ein Herz für deutsche Möbel

NRW-Minister Duin beim traditionellen IMM-Rundgang

Herford den

Seit vielen Jahren ein interessanter, spannender Start in jedes neue Möbeljahr: Der Wirtschaftsminister des Landes Nordrhein-Westfalen besucht auf Einladung der Verbände der Holz- und Möbelindustrie NRW, Herford, die Internationale Möbelmesse in Köln und informiert sich dort über branchenspezifische Entwicklungen. Am Dienstag vergangener Woche machte Garrelt Duin, NRW-Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk, der Messe seine Aufwartung und suchte wieder engen Kontakt zu interessanten Unternehmen der Möbel- und Küchenmöbelindustrie aus NRW.

Wie gewohnt führten Hauptgeschäftsführer Dr. Lucas Heumann von den Verbänden der Holz- und Möbelindustrie NRW und Living Kitchen-Projektmanager Eike Fuchs den Ehrengast durch das Messetreiben.

Violetta: Klein, fein – und weltweit unterwegs

Erste Station war der Polstermöbelhersteller Violetta Sitzkomfort GmbH aus Spenge. Das eher selten im Rampenlicht stehende Unternehmen empfing Minister Duin auf einem gemeinsamen Stand mit der Firma Pönnighaus GmbH, Herford. Beide Firmen verbinden vergleichbare Vertriebswege und ein weitgehend personengleicher Außendienst, wie Geschäftsführer Thomas Schmidt den Gast informierte. Eine weitere Besonderheit ist, dass Inhaber Schmidt viele der Möbelentwürfe selbst entwickelt – mit sichtbarem Erfolg, wie die erfolgreiche Entwicklung der hochwertigen Kollektionen für den internationalen Markt demonstriert.

WM Wöstmann: Kollektionen immer selbst entworfen

Danach ging es von der „Topdesign-Etage“ in Halle 11.3 zur WM Wöstmann Markenmöbel GmbH & Co. KG aus Gütersloh. Seniorchef Norbert Wöstmann begrüßte Garrelt Duin namens des Geschäftsführers Daniel Wöstmann und überraschte den Gast mit einem anderen, aber ebenfalls recht spezifischen Firmenprofil.

Denn das Unternehmen konzentriert sich ganz auf die Modellentwicklung, den Vertrieb und das Marketing seiner Erzeugnisse – die gesamten Produktionsabläufe erfolgen extern. Wer nun sofort an die „verlängerten Werkbänke“ in Blickrichtung Ost denkt, liegt bei Wöstmann weitgehend falsch: Den überragenden Anteil der Fertigung übernehmen seit vielen Jahren heimische Subunternehmen.

Häcker Küchen: die nächste Großinvestition kann starten

Da 2017 in Köln auch die Living Kitchen in gewohnt zweijährigem Rhythmus veranstaltet wurde, war der Besuch der „Küchenhallen“ 4 und 5 für den Minister beinahe ein „must have“. Zunächst präsentierten Jochen Finkemeier und Markus Sander, Geschäftsführer beim Rödighauser Unternehmen Häcker Küchen GmbH & Co. KG, die neuen Küchen ihres Hauses und erläuterten die Einbindung der bekannten Marke „Blaupunkt“ in Marketing und Vertrieb. Der zweitgrößte deutsche Küchenhersteller hatte im vergangenen Jahr erstmals die 0,5-Milliarden-Umsatzmarke geknackt und steckt bereits in den Vorarbeiten für die nächste große Erweiterungsinvestition – nach Möglichkeit mit Standort im Kreis Herford.

Carat: mit Küchenplanungssoftware weltweit erfolgreich

In Person von Geschäftsführer Gerhard Essig nahm danach Carat Gesellschaft für Organisation und Softwareentwicklung mbH den Minister in Empfang. Der Geschäftsführer erläuterte dem Gast unter anderem die Zusammenhänge zwischen Industrie, Handel und Verbrauchern und stellte ihm Lösungen aus dem Hause Carat vor, die die gesamte Prozesskette abbilden: von der Onlineplanung des Endkunden – der sich heutzutage über alle Medien informiert – über die Profiplanung des Händlers bis hin zum elektronischen Bestellprozess der Industrie. Das Softwarehaus aus Dreieich ist einer der Marktführer für professionelle Küchenplanungsprogramme, in über 70 Ländern präsent, wichtiger Dienstleister für Küchenhersteller wie Häcker und zudem Unterstützer des Integrierten Datenmodells der Möbelindustrie „IDM“.

Carat ist damit „natürlich“ auch Mitglied im Daten Competence Center mit Sitz Herford. Dieser Verband koordiniert, entwickelt und vereinheitlicht die Datenkommunikation der Möbelbranche – seit einiger Zeit über deutsche Landesgrenzen hinaus. Für Minister Duin war interessant zu hören, dass der Durchbruch dieser Organisation besonders der von NRW-Arbeits- und späterem Wirtschaftsminister Harald Schartau initiierten Zukunftsinitiative Möbelindustrie (ZiMit) zu danken sei.

Brigitte-Küchen: Traumküche dreidimensional simuliert

Bevor ein intensiver Gedankenaustausch im Gästeclub Nord den Ministerbesuch der diesjährigen IMM cologne bzw. Living Kitchen beendete, informierte sich der Ehrengast bei der Brigitte-Küchen H. Frickemeier Möbelwerk GmbH über deren unternehmerische Neuausrichtung. Messeauftritt, Produkte, Marketingkonzeption, Firmenlogo – vieles wurde in den vergangenen Monaten bei diesem tradierten Hersteller auf den Prüfstand gestellt. Und die erste öffentlichkeitswirksame Präsentation in Köln bewies augenscheinlich: Der Erfolg ist – wieder einmal – mit den Tüchtigen.

Besonders angetan war Garrelt Duin von der Verkaufsunterstützung mittels Augmented Reality. Denn künftig, so seine Gesprächspartner Edwin Scheer und Klaus Windhövel, wird Brigitte 3-D-Brillen nutzen, um die Küchenplanung noch „begreifbarer“ zu machen. Diese Brillen, derzeit im Entwicklungsstadium, sollen dem Handel später als Verkaufsinstrumente zur Verfügung gestellt werden. Bereits zur Messe stand für beide Geschäftsführer fest, die Visualisierung von Küchen künftig bis zu deren Innengestaltung – mit Schubkästen, Abfallsystemen oder Drehböden – fortzuschreiben. Traumhafte Ausblicke, wie der Minister selbst begeistert feststellte – was wohl auch für die gesamte deutsche Küchenmöbelindustrie gelten kann!