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Küchenmöbel: Entwicklung im 1. Halbjahr 2013 rückläufig

Erholung im 2. Halbjahr erwartet – Impulse auch aus dem Ausland

Herford den

Die deutsche Küchenmöbelindustrie hat das 1. Halbjahr 2013 mit einem Umsatzrückgang von 1,7 % abgeschlossen. Nach Angaben des Verbands der deutschen Küchenmöbelindustrie (VdDK e.V.), Herford, fiel der Umsatzrückgang im Inlandsgeschäft mit -0,5 % deutlich niedriger aus als im Auslandsgeschäft, das mit einem Umsatzrückgang von 3,7 % abgeschlossen hat.

Nach Regionen verteilt entwickelte sich das Auslandsgeschäft allerdings mit starken Unterschieden. Während Holland und Frankreich weiterhin Umsatzrückgänge verzeichnen müssen, verstärkt sich die Erholungstendenz in Großbritannien. Starke Zuwächse waren in Russland, in den USA und in Asien zu verzeichnen – dort allerdings auf niedrigerem Niveau.

Auslandsgeschäft seit Frühjahr belebter

Die interne Auftragsstatistik des VdDK, die ebenfalls mit Stand 30. Juni veröffentlicht wurde, lässt für die Zukunft ein leicht abgewandeltes Bild erwarten. So entwickeln sich die Auftragseingänge aus dem Ausland seit Frühjahr 2013 besser als diejenigen aus dem Inland. Zum 30.06. muss die deutsche Küchenmöbelindustrie nach der internen VdDK-Statistik im Inlandsgeschäft zwar einen Auftragsrückgang von 4,6 % verzeichnen, im Auslandsgeschäft dagegen allerdings einen Auftragszuwachs von 1,7 %. Per Saldo liegt der Rückgang der Auftragseingänge zum Halbjahresende bei 2,4 %.

Bemerkenswert ist nach Angaben von VdDK-Hauptgeschäftsführer Dr. Lucas Heumann, dass der arithmetische Durchschnitt der Auftragseingänge der an der internen VdDK-Statistik teilnehmenden Unternehmen deutlich positiver ausfällt als die kumulierten Werte aller teilnehmenden Unternehmen. Bei der Durchschnittsbetrachtung werden die Unternehmen „nach Köpfen“ gezählt, nicht also nach Auftragsvolumen. Danach liegt der Durchschnitt der Entwicklung der Auftragseingänge im 1. Halbjahr 2013 bei einem Zuwachs von 4,0 %.

Kleinere Küchenmöbelhersteller profitieren vom Fachhandel

Die Abweichung erklärte Heumann damit, dass gerade bei kleineren Unternehmen der Schwerpunkt der Vertriebsaktivitäten im Küchenfachhandel liegt. Heumann: „Der Küchenfachhandel hat sich nach unserer Einschätzung im 1. Halbjahr 2013 besser entwickelt als die Großfläche. Der klassische Käufer des Küchenfachhandels ist konjunkturell ‚stabiler‘ und für Schwankungen in der Konsumstimmung nicht besonders anfällig.

Daher liegt auch die Abweichung im Wesentlichen im Inlandsgeschäft, weil sich hier die besondere Entwicklung im Küchenfachhandel statistisch auswirkt. Der Auftragsrückgang bei Aufträgen aus dem Inland liegt kumuliert bei -4,6 %, berechnet nach dem arithmetischen Mittel der Unternehmen allerdings bei einem Plus von 5,6 %.

Konsumforscher in positiver Grundstimmung

Für das 2. Halbjahr 2013 ist der VdDK optimistischer. So zeigen die Konsumklimastudien der GfK seit Frühjahr 2013 eine steigende Tendenz. Die Konjunkturerwartung hat sich danach von -11,3 im Januar 2013 auf +4,3 entwickelt. Auch die Einkommenserwartung erreicht im Juli 2013 mit einem Wert von +42,8 Spitzenwerte. Steigend ist schließlich auch der für langlebige Konsumgüter wie Möbel besonders wichtige Indikator „Konsum- und Anschaffungsneigung“, der von Januar bis Juli 2013 von 35,3 auf 40,7 gestiegen ist.

VdDK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heumann: „Wir beobachten diese Indizes der GfK mit großer Sorgfalt. Wir stellen seit Jahren fest, dass sich Veränderungen im Konsumklima in der Regel mit einer halbjährlichen Verzögerung in das reale Kaufverhalten umsetzen. Daher erwarten wir im 2. Halbjahr 2013 eine Erholung. Wir gehen auch davon aus, dass die Erholungstendenzen aus dem Ausland zunehmen werden, wenn auch nur langsam. Für die Küchenmöbelindustrie erwarten wir zum Jahresende ein Umsatzergebnis ‚um die Nulllinie‘“.