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Möbelexporte steigen per 3. Quartal um fast 2 Prozent

Außenhandelsbilanz um über 10 Prozent verbessert

Herford den

Die deutsche Möbelindustrie konnte im Jahresverlauf ihr Exportgeschäft erneut ausweiten. Bis Ende des 3. Quartals 2019 stiegen die Exporte um rund 2 Prozent (+1,98 %) zum Vorjahreszeitraum, was insbesondere auf die Verkäufe in die Hauptabnehmerländer Frankreich (+6,5 %) und Schweiz (+5,8 %) getragen wurde. Dem Export in Höhe von 8,456 Mrd. Euro stehen Einfuhren nach Deutschland i.H.v. 9,68 Mrd. Euro gegenüber. Bei einer Stagnation der Möbelimporte (+0,19 %) konnte das Außenhandelssaldo um 10,7 Prozent auf jetzt 1,225 Mrd. Euro verringert werden.

„Bei einem nach wie vor schwierigem Inlandsmarkt bauen unsere deutschen Hersteller ihre Auslandsgeschäfte weiter erfolgreich aus. Auch wenn Export von deutschen Möbeln nach wie vor in erster Linie in das benachbarte Ausland und die Europäische Union gerichtet ist, gewinnen neue Märkte zunehmend an Bedeutung. Die Verkäufe in die USA legten im Jahresverlauf um erfreuliche 15,4 % Prozent zu und mit einem Exportvolumen von 445 Mio. Euro sind die Vereinigten Staaten mittlerweile der siebent wichtigste Zielmarkt“, stellt Jan Kurth, Geschäftsführer des Bundesverbands VDM und der Herforder Möbelfachverbände, dazu fest.

Zitterpartie um „Brexit“ behindert deutsche Möbelexporte

Exportland ‚Nummer 1‘ bleibt Frankreich mit einem Anteil aller Möbelausfuhren in Höhe von 14,4 %. Die Ausfuhren stiegen in dieses Nachbarland von 1,146 auf 1,22 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Aber auch die Exporte in die Schweiz legten kräftig auf aktuell 871 Mio. Euro zu, womit die Eidgenossen einen Marktanteil an Möbelausfuhren aus Deutschland in Höhe von 10,3 % halten.

Die Plätze drei bis fünf der Exportstatistik haben Österreich (787 Mio. Euro), die Niederlande (685 Mio. Euro) und Großbritannien (516 Mio. Euro) inne. Nach allen drei Ländern gingen die Ausfuhren leicht zurück, wobei die Ungewissheit um den Brexit den mit -3,6 % doch spürbaren Exportrückgang ins Vereinigte Königreich maßgeblich erklärt.

Positiv auffällig sind Belgien mit einer Zuwachsrate i.H.v. +14,2 % (474 Mio. Euro) sowie die Vereinigten Staaten sogar mit +15,4 % (445 Mio. Euro). Das Wachstum der Exporte „über den Teich“ korrespondiert eng mit der Empfehlung des Arbeitskreises ‚Export‘ beim VDM, die Handelsbeziehungen zur USA als wichtigste strategische Zielregionen für die deutsche Möbelindustrie offensiv auszubauen.

Frankreich bleibt Hauptabnehmerland deutscher Küchen

Die statistische Auswertung im Segment „Küche“ unterstreicht die globale Dominanz der deutschen Küchenmöbelindustrie. Insgesamt wurden bis 3. Quartal 2019 Exporterlöse i.H.v. 1,549 Mrd. Euro erzielt, was einem Plus von 0,92 % zum 3. Quartal 2018 entspricht. Im Fokus deutscher Exportaktivitäten steht Frankreich – unbestritten die ‚Nummer 1‘ deutscher Küchenausfuhren i.H.v. 391 Mio. Euro und einem Wachstum von +1,5 %.

Die Analyse im Segment „Polster“ nach den statistischen Zahlen ist per 3. Quartal 2019 von einer weiteren Abkühlung des Warenaustauschs geprägt. Insgesamt wurden Exporterlöse i.H.v. 516,8 Mio. Euro erzielt, was einem Rückgang von -2,1 % entspricht. Im Fokus deutscher Exportaktivitäten stehen die Schweiz (121 Mio. Euro) und Österreich (84,5 Mio. Euro).

Im Segment „Wohnen“ wurden Exporterlöse i.H.v. 692,8 Mio. Euro erzielt, was einem Wachstum per 3. Quartal 2019 zu 2018 von 5,47 % entspricht. Im Mittelpunkt deutscher Exportaktivitäten stehen wiederum Österreich mit 135 Mio. Euro (-0,8 %) und die Schweiz mit 130 Mio. Euro (+1,9 %). Die Exportländer Niederlande (60 Mio. Euro), Frankreich (58 Mio. Euro) sowie UK (52 Mio. Euro) folgen danach mit Abstand im weiteren Ranking.

Möbel „made in Poland“ dominieren im deutschen Möbelhandel

Unbestrittener Möbel-Hauptlieferant auf klarer erster Position bleibt Polen (2,557 Mrd. Euro), das seine Dominanz insgesamt um nochmals +1,2 % ausbauen konnte – deutlich geprägt von polnischen Wohnmöbel- und (nachrangig) Polstermöbelausfuhren nach Deutschland. Auf etwa hälftigen Niveau rangieren die Importländer China (1,65 Mrd. Euro) und Tschechien (1,12 Mrd. Euro) auf Platz 2 bzw. 3. Wichtige weitere Importländer für den deutschen Möbelmarkt sind Italien (593 Mio. Euro) und Ungarn (342 Mio. Euro).